Grundlagen des Schleifens

Der Abtrag von Material um Werkstücken die gewünschte Form zu geben, wird als Spanen oder Zerspanen bezeichnet. Unter diesen Sammelbegriff fallen die Fertigungsverfahren "Spanen mit geometrisch bestimmter Schneide" (Sägen, Drehen, Bohren, Fräsen) sowie "Spanen mit geometrisch unbestimmter Schneide" (Schleifen).

In den folgenden Abschnitten soll auf das spanende Fertigungsverfahren "Schleifen" im Detail eingegangen werden.

Abbildung Spanen/Zerspanen. Die Grafik zeigt die Aufteilung des Spanen in geometrisch bestimmter und unbestimmter Schneide

Die Unterscheidung, ob es sich beim angewendeten Verfahren um Spanen mit geometrisch bestimmter oder unbestimmter Schneide handelt, basiert darauf, ob die exakte Geometrie und genaue Anzahl der Schneiden bekannt sind. Die Grafik oben verdeutlicht diese Unterscheidung und zeigt die bekanntesten Fertigungsverfahren und ihre Zuordnung auf.

Da Schleifwerkzeuge über beliebig viele und in ihrer Form veränderliche Körner verfügen und die Kanten dieser Körner wiederum die "Schneide" bilden, sind Schleifwerkzeuge den geometrisch unbestimmten Schneiden zuzuordnen.

Einerseits können mittels geeigneter Schleifwerkzeuge besonders harte, zähe Werkstoffe bearbeitet werden,  welche für das Spanen mit geometrisch bestimmter Schneide nicht geeignet sind. Andererseits können mit dem Schleifen genauere Resultate erzielt werden: Mass- und Formvorgaben können bis in den Zehntels-Mikrometerbereich eingehalten werden.

Zusätzlich haben die Ansprüche an die Optik und Beständigkeit von Oberflächen stark zugenommen und nehmen weiter zu. Gleichzeitig werden Schleifwerkzeuge bzw. Schleifprozesse immer leistungsfähiger und bieten dadurch der Industrie die optimale Lösung zur Erreichung des perfekten Oberflächenfinish.

Wenn man vom Schleifen spricht, führt kein Weg vorbei an Begriffen wie "Kornart" und "Körnung". Unter Kornart wird die chemische bzw. mineralische Zusammensetzung des Schleifkorns verstanden. Die zum Schleifkorn geformten Mineralien sind für das Zerspanen des bearbeiteten Werkstücks verantwortlich. Das heisst, dass die Kornart einen entscheidenden Einfluss auf die Eignung, Leistung und Standzeit eines Schleifmittels hat. 

 

Die Körnng dagegen gibt an, wie grob oder fein ein Schleifmittel ist. Je nach angestrebter Oberflächenbeschaffenheit, Oberflächenstruktur ist eine andere Körnung zu wählen. Diese Matrix gibt eine Übersicht darüber, welche Körnung zu welchem Finish führt und wie die verschiedenen Körnungen im Verhältnis zueinander stehen. Selbstverständlich spielt das jeweilige bearbeitete Material und angewendete Verfahren eine zusätzliche Rolle.